Die Coronapandemie ist eine Ausnahmesituation, die Regierungen weltweit vor große Herausforderungen stellt. Einige Länder agieren aber eindeutig erfolgreicher als andere. Unter anderem, weil sie frühzeitig und sehr detailliert die Risiken und Begleitumstände eines solchen Ausbruchs abgeschätzt und definiert haben, wie im Falle eines Falles zu reagieren ist.
Bei technischen Anlagen, Maschinen und Produkten ist das nicht anders. Für risikobewusste Ingenieure ist die FMEA die am meisten verbreitete Methode, um mögliche Probleme im Entwicklungsprozess oder während des Produktlebenszyklus zu erfassen, zu ermitteln, wie wahrscheinlich und wie kritisch sie sind und wie die geeigneten Gegenmaßnahmen aussehen. Das Problem ist allerdings: Die Methode ist bekanntermaßen enorm aufwendig und Speziallösungen, die dabei unterstützen sollen, sind nicht mit den Kern-SAP-Systemen verbunden. Das jedenfalls denken die meisten. Es stimmt nur nicht.
Zwei gute Nachrichten für Ingenieure
Die erste gute Nachricht: In den Tiefen von SAP ERP und SAP S/4HANA schlummert ein Tool, mit dem Anwender die komplette FMEA-Methodik umsetzen können. Es ist in der normalen Lizenz enthalten, also kostenlos. Und inzwischen von solcher Qualität, dass Drittanbieterlösungen unnötig sind. „Versteckt“ ist das Tool im Modul Qualitätsmanagement und muss nur aktiviert werden. Und weil es voll ins SAP-System integriert ist, lassen sich FMEA einfach mit jedem technischen Objekt verknüpfen. Das vereinfacht und beschleunigt die Durchführung der Methode für die Produktentwicklung und Qualitätssicherung ungemein.
„Am besten, Sie machen erst eine FMEA, bevor Sie Ihre Anlagen und Maschinen mit Sensoren zupflastern. Sonst messen Sie Dinge, die gar nicht relevant sind.“
– Matthias Wobbe, Consulting Manager, SIRIUS
Und damit sind wir bei der zweiten guten Nachricht: Wir haben eine Integration entwickelt, mit der Sie die FMEA-Methodik nun auch im SAP-Modul für die Instandhaltung nutzen können. Ob Sie nun Produktionsanlagen haben oder einen Fahrzeugfuhrpark: Alle technischen Objekte, die instandgehalten und repariert werden müssen, sollten risikoseitig erfasst sein – idealerweise mittels FMEA. Und nun können Sie das einfach in Ihrem SAP-System tun.
Der Effekt? Eine höhere Sicherheit der Anlagen und Geräte und in der Folge eine höhere Verfügbarkeit. Außerdem sinken Inspektions- und Wartungskosten, weil Sie viel besser abschätzen können, welche Wartungen tatsächlich wie häufig notwendig sind.
Der Aufwand ist gering, der Nutzen potenziell enorm. Ein Quick Win, würde ich sagen.
Titelbild: © bowie15/iStock